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Unsere Philosophie

Die Geschichte zeigt, dass nur Instrumente, die gut zugänglich und einfach zu warten sind, Jahrhunderte überdauern. Sie müssen daher einerseits eine so einfach wie möglich gehaltene Mechanik aufweisen und andererseits aus natürlichen Materialien bestehen (die man auch noch nach Jahrhunderten ersetzen kann).

Daher ist es sinnvoll, Altbewährtes zu übernehmen und die daraus gewonnenen Erkenntnisse mit den heutigen Möglichkeiten entsprechend weiterzuentwickeln. Eine derartige Symbiose zwischen Tradition und Moderne stellt höchstmögliche und nachhaltige Qualität sicher. 

Unsere Werkstätte "Orgelbau Kögler" beschäftigt sich in diesem Sinne seit Generationen ausschließlich mit dem Bau von qualitativ hochwertigen Instrumenten. Dies manifestiert sich unter anderem in der Tatsache, dass unser Firmengründer Josef Breinbauer intensiv mit dem weltberühmten Komponisten und Organisten Anton Bruckner zusammenarbeitete. Breinbauers Nachfolger Wilhelm Zika führte die kreative Zusammenarbeit mit dem Komponisten Johann Nepomuk David weiter. Auf das Bestreben Davids wurde erstmals nach der Orgelreform 1927 wieder eine mechanische Schleifladenorgel von Zika neu erbaut.

Unser umfassendes Orgelbauverständnis und hohes Qualitätsniveau haben wir aufgrund vieler schrittweise gewonnener Errungenschaften und Erkenntnisse erreicht.

Klangqualität

Lebensdauer

Planung

Handarbeit

Die Materialien

Der Orgelbau beginnt bereits mit der sorgfältigen Auswahl der Rohmaterialien. Hier steht der Hauptbestandteil der Orgel - das Holz - im Zentrum.

Um hochwertiges Material zu erhalten, muss bereits bei der Schlägerung auf den richtigen Zeitpunktes geachtet werden, sodass der Baum nicht mehr in vollem Saft steht. Der gefällte Baum wird dann im Quartierschnittverfahren auf die von uns benötigten Holzstärken eingesägt. Das gesägte Holz gelangt dann in unsere Werkstätte, wo es in bis zu 6 Meter hohen Holzregalen je nach Holzstärke 5 -10 Jahre lang gelagert wird.


Pfeifenbau

Jede Orgelpfeife stellt ein einzelnes Instrument dar. Daher ist es sehr wichtig dem Pfeifenmachen große Aufmerksamkeit zu schenken. Wir haben eine Pfeifenwerkstätte im Haus und sind somit in der Lage diese selbst herzustellen. Für die Prospektpfeifen verwenden wir über 90% Zinn. Die innen stehenden Pfeifen werden sehr bleihältig gefertigt. Die Oberflächen der Metallpfeifen sind mit der Ziehklinge von Hand abgezogen.

Ein entscheidender Punkt beim Pfeifenbau ist das Auflöten des Kernes auf den Fuß. Hier muss die Weite der Kernspalte und die Höhe des Kernes so genau wie möglich angebracht werden, um das gewünschte Klangresultat zu erreichen.

Größere Manipulationen am Kern sind später bei der Intonation nur mehr sehr schwer realisierbar und führen auch nicht zum gewünschten Ziel.

Um Verstimmungen weitgehend auszuschließen, werden sämtliche Pfeifen auf die genaue Tonlänge geschnitten. Die gedeckten Pfeifen werden zugelötet - nur dadurch werden sie absolut winddicht.

Bei den Zungenpfeifen fertigen wir konische Messingkehlen, die mit einem Bleibelag versehen werden. Dieser Bleibelag wird dann bei der Intonation auf die gewünschte Größe aufgeschnitten. Die konischen Messingkehlen werden in einen Holzkopf eingekeilt und die darüber stehenden Schallbecher aus Metall werden nach oben hin ausgedünnt. 


Windladen

Die Windladen, das Herzstück der Orgel, werden aus massivem Eichenholz mit selbstdichtenden Spunden gefertigt.

Jede Windlade, also Rahmen, Schiede, Deckbretter sowie Windkasten und Schleifen, wird aus massivem Eichenholz in altmeisterlicher Bauweise mit klassischen Holzverbindungen und ohne jegliche Schrauben gefertigt.


Balganlage

Ein ebenso wichtiger Punkt ist die Balg- und Windanlage - schließlich ist die Orgel ja das größte Blasinstrument.

Der Wind der Orgel muss stabil sein, darf aber auf keinen Fall starr werden, da dies zu langweiligen und unmusikalischen Klängen führen würde. Diese Art Wind ist nur mit einer großen Keilbalganlage zu erreichen. Jeder Ausgleichsbalg in der Orgel oder an der Windlade würde dem entgegenwirken. Vom Hauptbalg müssen richtig dimensionierte Kanäle zu den einzelnen Windladen geführt werden. Bei der Berechnung des Windsystems muss darauf geachtet werden, dass eine Rückkopplungswelle von der Windlade bis in den Balg entsteht. Diese läuft mit Schallgeschwindigkeit und es gilt nun diese Welle in gute Bahnen zu lenken, da von ihr abhängt wie stabil ein Windsystem wird.

Die Bauform eines Keilbalges ist die Einzige, die bei großer Windentnahme den Winddruck ansteigen lässt. Bei voll gespieltem Werk kann dies bis zu 10 % mehr an Winddruck ausmachen. Dies kommt nicht nur dem Klangvolumen beim Schlussakkord zugute sondern sorgt auch dafür, dass einzeln gespielte Töne nicht starr sondern sanft angeblasen werden. 


Intonation

Die Intonation beginnt eigentlich schon mit der äußeren Gestaltung der Orgel - bei der Werksaufteilung, bei der Planung, bei der Mensurierung und natürlich beim Pfeifenbau.

Wir haben keine einzige Pfeife in der Werkstatt vorintoniert, da dies einem Blindflug gleichen würde und sehr leicht schief gehen kann. Um den gewünschten Klang zu erreichen, werden im Zuge der Intonation die Obertöne richtig gemischt. Es ist bei der Intonation nicht möglich, sich die genauen akustischen Verhältnisse zu merken und sie in die Werkstatt zu übertragen. Würde eine Pfeife also bereits in der Werkstatt intoniert werden, müsste man vor Ort nochmals eine Intonation vornehmen. Da jede Manipulation zu viel an der Pfeife ein klares schönes Klangbild verdirbt, haben wir uns entschlossen die Intonation nur am Aufstellungsort zu machen.

All diese Maßnahmen bewirken, dass schön klingende und langlebige Instrumente mit leichter und präziser Mechanik entstehen.